Dienstag, 9. Oktober 2012

Deutsche Meisterschaft Cross-Duathlon


Zutreffender wäre allerdings Duathlon Mountainbike DM, weil zu meinem Bedauern Crossräder nicht zugelassen waren. Für mich war so eine Meisterschaft Neuland und ich muss vorab schon mal sagen, dass ich überhaupt nicht fit für diesen Wettkampf war. Das soll jetzt keine Ausrede oder Entschuldigung sein, sondern viel mehr ein Geständnis, wie hart so ein Rennen sein kann, wenn man im Vorfeld faul war. Wobei faul auch nicht der richtige Ausdruck für meine mangelnde Form so spät in der Saison ist. Ich war zumindest gewillt mich darauf vorzubereiten, nur steckte der Berlin Man mir immer noch in den Knochen. Jedes Mal, wenn ich eine vernünftige Einheit geplant hatte, wurde dies durch die immer noch müden Beine verhindert. Dann kam auch noch dazu, dass ich direkt davor zwei Tage erkältet war und flach lag. Trotz alledem steckte immer noch so viel Ergeiz in mir, die über 600 Kilometer nach Baden Württemberg auf mich zu nehmen, um zu starten.
Ich reiste am Vortag mit der Abenddämmerung an und hatte die blödsinnige Idee, den elf Kilometer langen Radkurs abzufahren. Was darin endete, dass ich ca. 1h30 unterwegs war, die Hälfte davon im Dunkeln, weil ich mich verirrt und anschließend noch einen Platten hatte.   L
Zumindest konnte ich behaupten, dass ich die Strecke auch blind bewältigen kann...
Da am Wettkampftag erst um 14:15 Uhr Start war, konnte ich erstmal ausschlafen.
Bevor ich mein Rad in der Wechselzone eincheckte, fuhr ich abermals die Runde ab und stellte fest, dass es gar nicht so schlecht war, die Strecke schon einmal gefahren zu sein, nur machte es bei Tageslicht deutlich mehr Spaß.
Als es dann endlich soweit war, stellte ich mich untypischer Weise mal nicht in die erste Reihe, um nicht überrannt zu werden. Man lief zu Beginn jeder Laufrunde eine Runde auf einem Fußballfeld. Nach Verlassen des Stadions ging es einen recht steilen Schotterweg hinab, gefolgt von einem Singletrail, einem Fussweg der erst flach, später aber berghoch führte. Bevor man wieder in das Fußballstadion einlief, ging es noch einen Hügel hoch, der so steil war, dass ich ihn in den folgenden zwei Runden am liebsten auf allen vieren hoch gekraxelt wäre.
Nach drei Runden hatte man 7,5 Kilometer in den Beinen und konnte in die Wechselzone abbiegen. Da alle Wettkämpfe zusammen gestartet sind (Light, Staffel etc.), ging ich als circa Dreißigster auf die 22 Kilometer lange Radstrecke. Der Parcour war nicht ganz ohne, nicht unbedingt vom technischen Anspruch, aber das Profil hatte einiges zu bieten. Um es kurz zusammen zu fassen: „Weinberg hoch und wieder runter, Weinberg hoch und wieder runter...“
Ich machte nicht wirklich viele Plätze gut und musste sogar einen von hinten vorbeiziehen lassen. Obwohl man zwei Startnummern tragen musste, eine vorne und eine mit einem Chip versehene auf dem Rücken, gab es leider keine Zwischenzeiten.
Der folgende Lauf über 5 Kilometer war eine absolute Tortur, weil ich echt nicht mehr konnte und Krämpfe hatte. Als ich 500 Meter vor dem Ziel diese steile Wiese hoch ging, konnte ich auch die Beifall klatschenden Zuschauer und deren Anfeuerungsrufe schwierig genießen... das konnte doch nicht mehr gut aussehen, was ich da mache  ;)

Nach einer Wettkampfzeit von 1:41 h, beendete ich den Eichelbergman 2012 auf dem 6.Platz Gesamt und Vizemeister in meiner Altersklasse.
Gewonnen hat der Altersklassen Welt- und Europameister von 2010, Renè Hördemann.
Damit verabschiede ich mich bei den fleißigen Lesern auf diesem Blog nach 20 Jahren Leistungssport in eine etwas längere Wettkampfpause.


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