Zutreffender wäre allerdings Duathlon Mountainbike DM, weil
zu meinem Bedauern Crossräder nicht zugelassen waren. Für mich war so eine
Meisterschaft Neuland und ich muss vorab schon mal sagen, dass ich überhaupt
nicht fit für diesen Wettkampf war. Das soll jetzt keine Ausrede oder
Entschuldigung sein, sondern viel mehr ein Geständnis, wie hart so ein Rennen
sein kann, wenn man im Vorfeld faul war. Wobei faul auch nicht der richtige
Ausdruck für meine mangelnde Form so spät in der Saison ist. Ich war zumindest
gewillt mich darauf vorzubereiten, nur steckte der Berlin Man mir immer noch in
den Knochen. Jedes Mal, wenn ich eine vernünftige Einheit geplant hatte, wurde
dies durch die immer noch müden Beine verhindert. Dann kam auch noch dazu, dass
ich direkt davor zwei Tage erkältet war und flach lag. Trotz alledem steckte
immer noch so viel Ergeiz in mir, die über 600 Kilometer nach Baden Württemberg
auf mich zu nehmen, um zu starten.
Ich reiste am Vortag mit der Abenddämmerung an und hatte die
blödsinnige Idee, den elf Kilometer langen Radkurs abzufahren. Was darin
endete, dass ich ca. 1h30 unterwegs war, die Hälfte davon im Dunkeln, weil ich
mich verirrt und anschließend noch einen Platten hatte. L
Zumindest konnte ich behaupten, dass ich die Strecke auch
blind bewältigen kann...
Da am Wettkampftag erst um 14:15 Uhr Start war, konnte ich
erstmal ausschlafen.
Bevor ich mein Rad in der Wechselzone eincheckte, fuhr ich
abermals die Runde ab und stellte fest, dass es gar nicht so schlecht war, die
Strecke schon einmal gefahren zu sein, nur machte es bei Tageslicht deutlich
mehr Spaß.
Als es dann endlich soweit war, stellte ich mich untypischer
Weise mal nicht in die erste Reihe, um nicht überrannt zu werden. Man lief zu Beginn
jeder Laufrunde eine Runde auf einem Fußballfeld. Nach Verlassen des Stadions
ging es einen recht steilen Schotterweg hinab, gefolgt von einem Singletrail,
einem Fussweg der erst flach, später aber berghoch führte. Bevor man wieder in
das Fußballstadion einlief, ging es noch einen Hügel hoch, der so steil war,
dass ich ihn in den folgenden zwei Runden am liebsten auf allen vieren hoch
gekraxelt wäre.
Nach drei Runden hatte man 7,5 Kilometer in den Beinen und
konnte in die Wechselzone abbiegen. Da alle Wettkämpfe zusammen gestartet sind
(Light, Staffel etc.), ging ich als circa Dreißigster auf die 22 Kilometer
lange Radstrecke. Der Parcour war nicht ganz ohne, nicht unbedingt vom
technischen Anspruch, aber das Profil hatte einiges zu bieten. Um es kurz
zusammen zu fassen: „Weinberg hoch und wieder runter, Weinberg hoch und wieder
runter...“
Ich machte nicht wirklich viele Plätze gut und musste sogar
einen von hinten vorbeiziehen lassen. Obwohl man zwei Startnummern tragen
musste, eine vorne und eine mit einem Chip versehene auf dem Rücken, gab es
leider keine Zwischenzeiten.
Der folgende Lauf über 5 Kilometer war eine absolute Tortur,
weil ich echt nicht mehr konnte und Krämpfe hatte. Als ich 500 Meter vor dem
Ziel diese steile Wiese hoch ging, konnte ich auch die Beifall klatschenden
Zuschauer und deren Anfeuerungsrufe schwierig genießen... das konnte doch nicht
mehr gut aussehen, was ich da mache
;)
Nach einer Wettkampfzeit von 1:41 h, beendete ich den
Eichelbergman 2012 auf dem 6.Platz Gesamt und Vizemeister in meiner
Altersklasse.
Gewonnen hat der Altersklassen Welt- und Europameister von
2010, Renè Hördemann.
Damit verabschiede ich mich bei den fleißigen Lesern auf
diesem Blog nach 20 Jahren Leistungssport in eine etwas längere
Wettkampfpause.
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