Donnerstag, 10. August 2017

Havelberg Triathlon 2017 (Regionalliga), 15.08.2017

In der 4. Disziplin kann man viel verlieren, aber auch alles gewinnen..

Nach dreijähriger Abstinenz in der Regionalliga Ost, war es mittlerweile mein „fünftes Debüt“ in dieser sagenumwoben Triathlonliga Ostdeutschlands.
2008 bin ich erstmalig mit einem mittelmäßig besetztem Friesen-Team gestartet (ebenso 2009).

2010 & 2011 bin ich für den Triathlon Verein Dresden in die Rennen gegangen, mit denen ich im ersten Jahr sogar die Gesamtwertung gewinnen konnte.
2012 ein erneuter Versuch mit den Friesen. In diesem Jahr schnupperten Jonas (Dumpling) und Maurice (Marek) in die manchmal doch recht langen Kurzdistanzen der Regionalliga.
 
2014 abermals ein Friesen-Recover, diesmal in der sehr jungen Formation mit Tom, Jonas, Lewin, Marek und ähhh...mir. Als Sympathieträger mischten wir in dem Jahr die Liga ordentlich auf, gewannen fast alle Einzel- & Teamwertungen und stiegen schlussendlich mit dem Gesamtsieg in die 2. Bundesliga Nord auf, in der wir uns bis heute behaupten konnten.

2017 nun der 5. Anlauf. Diesmal als Startgemeinschaft mit den Weltraumjoggern, bei denen ich ebenfalls Mitglied bin. Eine bunte Truppe, bei der Leistung nicht unbedingt im Vordergrund stehen sollte.

Die Regio Ost hat sich auch in den vergangenen Jahren etwas verändert. Von den früheren 18 Mannschaften sind nur noch 10 übrig geblieben. Beispielsweise sind T.V. Dresden und TVB 09 gleichfalls in die 2. BL Nord aufgestiegen. Das Leistungsniveau ist für eine Regio immer noch recht hoch, allerdings hat die Leistungsdichte im vorderen Drittel etwas abgenommen.
Ich war an jenem Tag, warum auch immer, nicht besonders motiviert. Es war ja auch nicht mein erster Start in Havelberg.
In den Jahren zuvor war dieser Wettkampf immer eine brutale Hitzeschlacht, dass sollte in diesem Jahr nicht der Fall sein. Für das Schwimmen um die Spülinsel war wie immer der Neo gestattet. Das Starterfeld betrug gerade mal 50 Athleten, was ein ungewohnt spärliches Starterfeld für jede Art von Triathlon im Jahr 2017 ist. Wie immer war Wasserstart und mit viel Hybris im Einteiler positionierte ich mich in vorderster Front in dem Glauben, bei so wenig Leuten, nicht viel auf den Kopf bekommen zu können.
Und so war es dann auch. Das geringe Starterfeld verteilte sich in der Havel gescheit und ich wurde auch nicht wie gewohnt übermäßig überholt. Auf dem letzten Drittel der Schwimmstrecke, die fast einer Runde glich, herrschte ordentlich Strömung. Als Pragmatiker wählte ich die Tangente, während die meisten Starter einen größeren Bogen um die letzte Boje schwammen, um die Strömung bestmöglich auszunutzen. Das Resultat war: beiden Varianten funktionierten gleich gut. Ich kam als 27. aus dem Wasser

und legte den für mich schlechtesten Wechsel, nach Rostock 2013, hin. Der Neo wollte einfach nicht runter. Man konnte meinen, dass er an meinen Füßen festklebte. Jeder, der schon mal nach einer durchzechten Nacht seine Röhrenjeans ausziehen wollte, weiß wovon ich hier spreche. Ich musste mich wirklich auf meinen Hintern setzen und meine Hände benutzen, um das Teil endlich auszubekommen. Nach einer kleinen Ewigkeit ging es aufs Rad. Der weitere Rennverlauf ging reibungslos vonstatten. Ich kam gut in Tritt und fuhr Platz für Platz nach vorne. Mit den beiden A3K-Zugpferden, von Oy und Tölg, holte ich sogar Jonas ein, der 2014 diesen Triathlon gewann und beim ersten Regio Triathlon 2017 den 3. Platz belegte, heute aber wegen Achillesproblemen nicht so wirklich in der Form seines Lebens war. Der Straßenbelag war wie gewohnt rau und der Wind stark. Nach 44 Kilometern des zweiten Teilstücks des Wettkampfs, welches ich in 66:11 Min. meisterte,

legte ich einen reibungslosen 2. Wechsel hin, der mir gute 10 Sek. Vorsprung verschaffte. Ich lief zügig,aber dennoch verhalten los, da ich nicht so wirklich abschätzen konnte, wie sehr mir der über 3 h dauernde X-Terra Triathlon eine Woche zuvor noch in den Beinen steckte. Auf Position 1 mit genau zwei Minuten Vorsprung zu mir, lag Christian Altstadt. Max Breitkreuz aus Leipzig hatte 1:50 Min. und der Berliner Sascha Vetter exakt eine Minute zu mir, was ich zu diesmal Zeitpunkt aber nicht wusste. Ich hatte gute Beine und sie taten, was sie tun sollten und so holte ich nach etwa 6 KM
M. Breitkreuz ein.

Nun stand ich virtuell auf dem Podium, spürte aber flinke Läufer im Nacken. Erst bei KM 9 ließen die Kraft etwas nach und ich sah zu, dass mich meine Füße weiterhin schnellstmöglich in Richtung Ziellinie bringen. Auf den letzten 200 Meter traute ich meinen Augen kaum....der Sieger vom KoberbachtalTriathlon (Regionalliga), Sascha Vetter, war nur noch ein paar Meter vor mir. Ich lief auf, zog jedoch im Endspurt den Kürzeren, und holte mit dem 3. Platz das beste Ergebnis in meiner Regionalligalaufbahn. Mit gut 90 Sekunden Vorsprung gewann Christian Altstadt vom Erfurter McDonalds Team, der übrigens 4 Woche später bei der Challenge Regensburg eine Langdistanzzeit von 8:22 h hinlegte.
Ergebnis: http://my6.raceresult.com/67688/RRPublish/pdf.php?name=Ergebnislisten%7CTriathlonDruckZiel-RLalleTN&contest=5&lang=de

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