Montag, 25. November 2013

Berliner "Cross" Meisterschaft am 24. November 2013

Ein 10. Platz war nicht das, was ich mir erhofft hatte und wahrscheinlich auch nicht die Platzierung, mit der jemand gerechnet hätte, nach dem ich nur eine Woche zuvor, mit einem Sieg aus den Müggelbergen nach Hause fuhr. Was war also los gewesen?
Um es kurz zu machen: »Alle anderen waren Schuld!« :-)
NEIN, natürlich nicht... nun zu den „wirklichen Ausreden“:
1.) Ich war total platt, weil ich nach dem Rennen in den Müggelbergen im Training nicht raus genommen habe sondern, ganz im Gegenteil, sogar noch eine Schippe rauf gelegt habe.
2.) Weil ich so platt war, war ich auch extrem unmotiviert und wollte eigentlich gar nicht erst hinfahren, habe es aber trotzdem gemacht, weil ich mir extra für dieses Rennen eine 2013er-Lizenz gezogen hatte, die ich auch erst am Renntag vor Ort erhielt (Warum ich für eine 2014er-Meisterschaft, eine 2013er-Lizenz brauchte, habe ich bis heute nicht verstanden.).
3.) Ich bin im Training die ganze Zeit mit dem Mountainbike gefahren und bei einem Querfeldeinrennen ist ein Crossrad mit maximal 33er-Reifenbreite Pflicht, und somit bin ich auf meinem Crosser überhaupt nicht zu recht gekommen.
So, genug geschwafelt, kommen wir mal zum Rennen. Die Meisterschaft fand in Linthe statt. Von Berlin aus gesehen, ein paar Kilometer hinter Beelitz. Vor zwei Jahren, als ich Dritter bei der Cross-Berliner wurde, wurde die Landesmeisterschaft erstmalig in Linthe ausgetragen. Kurz gesagt, der Kurs war mir bekannt, aber trotzdem muss man sich direkt vor dem Rennen, wie ich es in der Zusammenfassung letzte Woche geschrieben hatte, logischerweise mit der Strecke neu vertraut machen. Das wurde mir und auch den anderen Startern nicht besonders einfach gemacht, weil die Kommissäre wie Schießhund aufpassten, dass niemand, der sich nicht im Rennen befindet, auf der Strecke was zu suchen hat, um das laufende Rennen nicht zu beeinträchtigen. Ist ja auch vollkommen richtig, aber welcher sich warmfahrende Rennfahrer würde einen anderen, der im Rennen ist, behindern? Des weiteren wurde mir mitgeteilt, man solle sich in den 15 Minuten zwischen den verschiedenen Starts auf der Strecke warm fahren... interessante Zeiteinteilung... So musste ich das Aufwärmprogramm auf der Straße weiter fortsetzen.
 
Nach Ende des Juniorenrennens guckte ich mir 5 Minuten die Rennstrecke an, zog mich fix um und rollte 5 Minuten vor Beginn zum Vorstart. Dort fragte mich der gleiche Kommissär mit dem hitzigen Gemüt, der mich übrigens seit 21 Jahren kennt, wie ich heiße?
»Hoffmann!«, antwortete ich. Er teilte mir mit, dass ich mich in die letzte Reihe zu stellen hatte, da ich nicht, wie vorgeschrieben, 10 Minuten vor Startbeginn am Vorstart war... wenn man sich da aber doch die Strecke angucken soll???
Ich hatte in dem Moment keine Lust über diese riesen Idiotie mit diesem Herren zu philosophieren, Ich startete also relativ weit hinten und das mit meiner „klasse“ Motivation.

 
Da mir das Gelände ja nun doch schon ein wenig bekannt war, wusste ich, dass niemand heute trocken oder sauber bleiben würde, weil es in den Tagen zuvor ordentlich geschüttet hatte.
Nach fünf oder sechs Runden riss an meinem Vorderrad ein Alunippel. Im Materialdepot stand mein Vater mit einem Wechselrad. Ich fuhr also in den Wechselgarten, sah aber meinen Vater nicht. Er stand außerhalb dieser Zone und rief mir zu, dass er mir nicht helfen dürfe. Nach kurzem Suchen sah ich mein Zweitrad und machte mich wieder davon. Weil diese Aktion ein bisschen Zeit kostete, überholte mich eine ganze Gruppe, in der sich auch Roger Kluge aufhielt.

 
Ich überlegte, warum mein Vater mir nicht helfen, bis mir einfiel, dass es an der fehlenden Betreuerlizenz lag. Das Ersatzrad hatte ich mir von einem Bekannten geliehen, der mir versicherte, dass die Sitzhöhe 80 Zentimeter betrug. Ich saß auf jeden Fall viel zu niedrig auf dem Bock...
Nach zwei Runden wie auf einem Kinderrad, rief ich in die Materialzone: „Vorderrad an meinem Rad wechseln! Ich tausche nächste Runde zurück.“
 
Eine Runde weiter hielt ein Offizieller mein Rad und wenn er es von rechts, statt von links gehalten hätte, so dass ich gleich wieder hätte aufspringen können, wäre sogar fast ein normaler Wechsel zustande gekommen.
 
Kurze Zeit danach überrundete mich der Führende, Max Walsleben. Ich versucht an seinem Hinterrad zu bleiben, was mir ohne große Mühe gelang.
 
Der gezeichnete Walsleben fuhr nicht mehr wirklich schnell und fiel dann auch noch direkt vor mir in eine riesen Pfütze. Nun übernahm Sven Kuschla die Führung. Der Vorjahressieger Walsleben machte keine Anstalten nachzusetzen und wir fuhren bis die Rennzeit von einer Stunde absolviert war, gemeinsam ins Ziel.
Sieger in der Berliner Wertung wurde Justin Rudolph, den ich sieben Tage zuvor bei der Offroadserie noch auf den Zweiten Platz verwiesen hatte.
 
 
 
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen