Dienstag, 2. Juni 2015

Zweiter Start in der 2. Bundesliga Nord in Gütersloh (Team-Wettkampf)


One week later:

Wieder auf der A2 gen Westen, nur diesmal nicht ganz so weit wie eine Woche zuvor, fuhr ich mit meinem BSV Friesen – BerlinMan Team nach Gütersloh, der Stadt aus der die wahrscheinlich beste „weiße Ware“ der Welt kommt. Hier fand der zweite Lauf der 2. Bundesliga Nord 2015 statt. Nur diesmal nächtigten wir, nicht in einem Hotel, sondern bei Lewins Oma Herta. Die schon 90 jährige Dame und größte Oma, die ich je gesehen habe, empfing uns mit Rhabarberkuchen und Kaffee.
 
Anschließend machten wir ein Dauerläufchen durch die Heide, inspizierten die Radstrecken & das Freibad in der sich auch die Wechselzone befand, und ich kam meiner Pflicht nach, an der Mannschaftsführersitzung teilzunehmen. Diese Sitzung war kein Vergleich mit der in Buschhütten. Wenn ich im Vorfeld gewusst hätte, wie dilettantisch das ablaufen würde, hätte ich freiwillig die 25 Euro Strafe für Nichtanwesenheit bezahlt. Als der Betreuer der Mannschaft, die in Buschhütten zum Thema „blocking“ eine unübertroffene Darbietung präsentiert hatten, sich dazu äußerte, wie regelwidrig manche Teams gefahren seien, konnte ich mich kaum zurückhalten. Zum Abendessen gab es anschließend 5 Kilogramm Nudeln mit Soße bei Oma Herta, und unser abendlicher Friesen-Team-Nonsens, ließ mich dieses Wettkampf-Meeting schnell vergessen.

Renntag: Uns allen war bewusst, dass wir in Gütersloh mit diesem Wettkampfmodus das Ergebnis aus der Vorwoche nicht wiederholen konnten. Zum einen meine Schwimmschwäche, die man bei einer Schwimmstaffel etwas kompensieren kann, bei einem Mannschaftsschwimmen hingegen schnell an seine Grenzen stößt. Und zum anderen der fehlende Teamkollege Tom (der beim Deutschland Cup in Forst an den Start ging), der durch Lewin mit weniger Laufqualitäten als Tom ersetzt wurde. Dazu kam jetzt auch noch, dass ich erkältet war und meine Bronchien beim Husten weh taten..
Wir hatten im Training verschiedenste Szenarien durchprobt, wie man mich am schnellsten über die 750 Meter lange Schwimmstrecke befördert. Bei konstantem  Tempo ganz dicht an Lewins Füßen konnte ich 5:20 Minuten über 400 Meter auf langer Bahn, ohne das ich mich dabei überanstrengte, Schwimmen.
 
Im Wettkampf selbst hatten wir dann vor, dieses Tempo durchzuziehen mit Maurice und Sebastiàn als zusätzliche Schieber, die an jeder Wende die Seiten tauschten. Jonas hatte den einfachsten Job; sich das Ganze von hinten zu betrachten. Gestartet wurde jede Minute und wir gingen als 17. Team ins Rennen. Itzehoe war mit uns auf einer Bahn, wendete bei Meter 600 und direkt dahinter ging es für uns los. Lewin vorne, der das Tempo von Itzehoe mitschwamm, was für mich sofort der Killer war. Kurz gesagt: wir gingen zu schnell an, ich kam von Beginn an nicht richtig in Lewins Wasserschatten und somit wurde die ganze Sache eine komplette Pleite. :-(
 
Die Schwimmzeit war so langsam, dass ich sie an dieser Stelle nicht erwähnen möchte, ABER es gab immer noch drei Teams, die es schafften, noch langsamer als wir zu schwimmen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass die Schwimmzeit erst am Ende der Wechselzone ermittelt wurde und da Jonas mich im Eiltempo zu meinem Rad schob, hatten wir vielleicht sogar wieder in bisschen Boden gut gemacht. Trotz allem taten meine Arme so sehr weh, dass ich fast das Aufspringen aufs Rad verpatzt hätte. Schwamm drüber, nun kam endlich der schöne Teil des Triathlons.  Wie auch schon im Siegerland, ließen wir unsere kolumbianische Schwimmrakete in der Wechselzone zurück und machten uns zu viert auf die 2 Mal zu fahrende Radrunde. Wir fuhren die erste Runde mit gleichmäßiger Teaminterne Führungsarbeit hinter zwei Teams, die schon in ihrer zweiten Runde waren.
 
In der zweiten Runde war keine Mannschaft mehr in unserem Umkreis und wir leisteten, wie im Vorfeld vereinbart, nur noch zu dritt Führungsarbeit. Lewin fuhr hinten im Schlafwagen bzw. machte er den Schließer. Mit unserer Radzeit lagen wir im guten Mittelfeld der gesamt 18 Teams. Das Mannschaftsfahren hat auf jeden Fall sehr gut geklappt und auch echt Spaß gemacht.
 
Allerdings habe ich zu Recht von einem Wettkampfrichter auch eine Verwarnung erhalten, weil ich bei  einem Wechsel so im „4er-Feeling“ :-) war, dass ich die Mittellinie überfuhr.

Am Freibad wieder angekommen - Rad am Wechselplatz abstellen und Laufschuhe an. Maurice, Jonas und ich waren gespannt, wie fit Lewin auf seiner Hassdisziplin heute wohl sein würde. Ich war auf jeden Fall sprachlos, als unser angehender Peter Faber als erster von uns die Wechselzone verließ und in der ersten von zwei Runde ungewohnt auf die Tube drückte.
 
Ich hoffte, dass er diese Geschwindigkeit über die volle Distanz halten könnte,  so dass wir von der miesen Schwimmleistung wieder etwas ausgleichen konnten. Die zweite Runde war von Beginn an langsamer als die vorige. Maurice tat das bei Lewin, was er im Becken schon mit mir tat – schieben!
 
Die Strecke war recht kurvenreich und auch mit einem kleinen Hügel gespickt. An diesem Hügel, der auf dem letzten Kilometer zu laufen war, zündete Lewin noch einmal den Turbo und lief wie von einer Hummel gestochen an uns vorbei. Etwas überrascht von dieser Aktion, beschleunigten wir alle und liefen kurz darauf gemeinsam ins Ziel. 18 Minuten für die 5 Kilometer, die unser Teamriese heute möglich machte. Am Ende kam zwar leider nur ein 14. Platz dabei heraus, da an diesem Tag der Teamgeist aber noch stärker als sonst schon war, rutschte das Resultat auf dem Papier für uns an zweite Stelle.
 


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