„Ich glaub es geht schon wieder los“, so lautete in den 80ern ein Songtext von Roland Kaiser. Spätestens
nach dem am 19. März 2016 um 11 Uhr als das Startsignal zum 25. Fürstenwalder
Cross-Duathlon in Rauen ertönte, war es kein Glauben mehr, sondern ein Wissen
bzw. Spüren, dass es wieder mit der Saison losgeht. 2014 startete ich schon
einmal bei diesem Rennen, welches damals auf einer anderen Strecken in einen
anderen Ort (Alt Golm) ausgetragen wurde. Ich betrachtete diesen Duathlon als
Startup in die bevorstehende Saison, die ich immer noch so wirklich geplant
habe, auf dem Weg ins Kurztrainingslager nach Wiesbaden. Die Beiden Youngstars,
Janne & Jonas von den Weltraumjoggern, sowie mein Trainingsbuddy und
Teamkollege Maurice, die ebenfalls mit mir nach Wiesbaden fuhren, stellte sich
auch der Aufgabe, die Berge von Rauen, die am höchsten Punkt 153 Meter messen,
zu bezwingen.
Noch bevor ich meine
Startunterlagen abholte, fuhr ich die Radrunde, die zugleich der erste
Laufabschnitt war ab. Zumindest glaube ich, dass es besage Strecke wäre und ich
musste während des Wettkampfs feststellen, dass ich den Kurs des Kinder- und
Volksduathlons abgefahren bin :-(
Fast 60 Leute ging bei
herrlichstem Frühlingswetter ins Rennen, dass für die Brandenburger als
Meisterschaft ausgetragen wurde. Die ersten 800/900 Meter verliefen geradeaus
auf Asphalt, dann bog man rechts ins Gelände ab und es ging auch prompt
bergauf. Zu Beginn noch seicht, dass änderte sich aber zunehmend je weiter man
in die Rauensche Berge in denen ab 1842 knapp über 100 Jahre Braunkohle
abgebaut wurde, lief.
Philipp-Johannes Müller vom TSV Cottbus und Martin Mittelstädt vom SV Neptun 08 Finsterwalde
lief voraus, um es auf den Punkte zu bringen hangen mich oder gaben mir Meter
um Meter.
Nicht ganz zwei Kilometer lief ich zusammen mit Maurice, bis er das
Gleiche mit mir hat.
Nun war weder vor noch hinter mir jemand zu sehen und ich
fühlte mich wie der Hirschkäfer, der „zwischen Baum & Borke steht“. War das
hügelig hier. Ich glaube mich erinnern zu können, dass ich im Dezember das
letzte Mal Berge oder Hügel hochgelaufen bin und so dem Grund fiel es mir heute
nicht besonders leicht. Bei etwa Kilometer vier stand ein Streckenposten der
mir zu rief: „Jetzt kommen fünf Berge hintereinander.“ Ich konnte mein Glück
kaum fasten, als ich diese Worte hörte. Anschließend ging es dafür fast nur
noch abwärts bis zur Asphaltstraße, die die Teilnehmer zurück zur Wechselzone
führt. Das M&M (Müller/Mittelstädt) Führungsgespann hatten zu mir 80
Sekunden rausgelaufen und Maurice knapp 30 Sekunden. Positiv gesehen, hatte ich
nun die Wechselzone für mich allein, da der nächste Läufer fast 25 Sekunden
hinter mir war. Merkwürdigerweise wurde die Laufzeit erst beim verlassen der
Wechselzone genommen. Was, wenn man bedenkt, sich als schwieriger erachtet, da
ein Zeitmesskasten rechts steht, dessen wegen der Chip logischer Weise am
rechten Arm getragen wird, man aber auch mit der rechten Hand das Rad schiebt,
um, es sein denn man heißt Kevin Pauwels, von links aufzusteigen.
Buchstäblich
„gehupft wie gesprungen“, weiter ging es auf zwei Rädern. Ich brauchte eine von
den drei zu fahrenden Runden, um einigermaßen in Tritt zu kommen. Zu vorm
Gipfel des ersten Berges hatte ich Maurice wieder eingeholt, der nicht
besonders glücklich aussah, als er sein Mountainbike im Tippelschritt und nach
vorne gebeugtem Oberkörper schob.
Dieser Berg war wirklich steil und ich trat
in die Pedale, so lange es ging, dann mit Schwung runter von der Karre und zu
Fuß ein kurzer Sprint bis oben. Wenn man da angekommen ist und das Gefühl hat,
jetzt geht gar nichts mehr, mit einem Satz wieder rauf aufs Rad und weiter
gehts. ;-)
Es dauerte
nicht lange und ich kam wieder zu den fünf Hügeln hintereinander.
Allerdings
war die mit auf dem Rad ganz anders zu bewältigen, als zu Fuß, zumindest, wenn
man den Ersten ohne abzusteigen gemeistert hat, weil man so viel Schwung auf
den Abfahrten bekam, dass es reichte über die folgenden Erderhebungen rüber zu
rollen. 1,5 Runden brauchte ich, um den auf Platz 2 liegenden Martin
Mittelstädt zu stellen.
Dem Deutschen Duathlon AK-Meister, Müller, kam ich auch
immer näher, schaffte es aber nur zum abschließenden 3-Kilometer-Lauf auf 20
Sekunden in Lücke zu schließen.
Den ersten Kilometer lief ich schneller als
Müller, so dass der Abstand nur noch 10 Sekunden betrug. Müller, der im
vergangenem Jahr in Zittau bei der O-See Challenge Light Version gewonnen
hatte, drehte jetzt noch einmal richtig auf und gewann zum 2 Mal in Folge und verbessert
damit seine eigene Bestzeit.
Ich lief mit 31 Sekunden Rückstand auf Platz 2 ein
und selbst meine Gesamt war zwei Minuten schneller, als die Siegerzeit aus dem
Vorjahr.
Maurice hingegen, der zum allerersten Mal so ein Wettkampfformat
vollzog, lief hinten rauf die schnellste Zeit und kam als 6. ins Ziel.
Nicht zu
vergessen, war auch die Berliner Discoikone vergangener Tage &
Vereinskamerad Hagen, dem sogar ein Lied gewidmet wurde mit am Start. Hagen,
der zuweilen zum renommieren neigt, beendete das Rennen mit einem passablen 20.
Platz.
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