2 + 3 + 2 = 1
Ergibt diese Rechnung einen
Sinn? JA, wenn man davon ausgeht, dass das meine Platzierungen der
einzelnen Disziplinen bei der Mountain Challenge in Tegel 2017 sind.
Auch bei diesem Cross-duathlon war ich schon seit 5 Jahren nicht mehr
mit von der Partie und es war eine recht kurzfristige Entscheidung
hier zu starten. Ich meldete mich 7 Tage vorher zwar an, entschied
mich aber erst 2 Tagen vor dem Rennen auch wirklich daran
teilzunehmen. Nach dem Sieg im Grunewald 2 Wochen zuvor, haute ich
mir in den folgenden Tagen ein paar wirklich knackige Einheiten rein.
Besonders die letzten Tage vor der MC waren nicht nur hart, sondern
sie machten mir auch schwer zu schaffen. Montag 60 Minuten Dauerlauf.
Dienstag vor der Arbeit 2h im Sattel sitzen waren super, aber
nachmittags bei den Tempoläufen (5x800m), die wir in um die 150
Sekunden liefen, tat ich mich so schwer, dass ich den letzten nach
550 Metern abbrechen musste. Am nächsten Tag folgten die EB's auf
dem Rad. Sie liefen passabel, taten aber sehr weh. Abends Schwimmen.
Donnerstag; der 60 minütige Dauerlauf war eine absolute Katastrophe...
Nachmittags ein wenig Athletik und Freitag nur kurz in Wasser.
Samstag morgen fühlten sich die Beine für einen „normalen“
Trainingstag okay an, für einen Wettkampf....na ja...bleib mal
lieber im Bett. Egal, was soll schon passieren? Dann be- komme ich eben
eine übergebraten. Ist ja keine Deutsche Meisterschaft, bei der ich
übrigens, wenn sie nicht so weit weg gewesen wäre (Trier an der
Mosel), auch recht gerne gestartet wäre.
Ich
kam erst eine Stunde vor dem Start an und aus diesem Grund machte
mich gleich auf, die Radstrecke zu erkunden. Es ist seit meinem
ersten Start 2004 die dritte Strecke, die ich bei der Mountain
Challenge kennenlernte. Ein paar Tage zuvor hatte der Förster in
diesem Gebiet wohl nicht zu knapp die Axt geschwungen, da einige
gerodete Bäume am Streckenrand lagen und der Untergrund von den
Fahrzeugen ordentlich malträtiert wurde.
Die
Strecke machte auf jeden Fall Spaß, da es außerdem nicht nur
stupide geradeaus ging. Im Anschluss schnell die Startnummer geholt,
eingecheckt, auf die Wettkampfbesprechung verzichtet und die
Laufrunde einmal abgelaufen.
Die Laufstrecke war sogar noch
selektiver, viele Kurven,
ebenfalls aufgewühlter Waldboden und an
einer Passage
lag noch viel abgeholztes Material,
was beim
Durchlaufen an den berühmten militärischen
Reifenlauf erinnerte.
Um 11 Uhr
fiel dann der Startschuss.
Ich setzte mich recht zeitig mit dem 4.
vom Sisu-Winterduathlon, Aitor Navarro Hito, der heute scheinbar
einen sehr guten Tag hatte, ab. Wir liefen gemeinsam die beiden 2,65
km langen Runden und erarbeiteten uns nur einen kläglichen Vorsprung
auf Stephan Leuendorff, dem 3. vom Winterduathlon.
Ich hatte beim
Wechsel Probleme mit meinem Verschluss am Helm, so brauchte ich
genauso lange zum „Umziehen“, wie der nicht ganz so erfahrene
Aitor vom Lichterfelder RV.
Kurz vorm aufs Rad springen ging der
Verschluss sogar wieder auf und ich
musste kurz anhalten, um den Helm
vernünftig zu schließen.
Der schätzungsweise 50 kg schwere Spanier
ging somit wieder in Führung und da blieb er auch eine komplette von
vier Runden. Ich fuhr recht aufmerksam hinter ihm und überlegte, wie
man die technisch schwierigen Stellen sinnvoller fahren könnte.
Eingangs der zweiten Runden sollte ich auch mal die Nase in den Wind
hängen, was ich dann tat.
Als wir über die steilste Kuppe der
Runden rollten, attackierte der kleine Mann plötzlich. Mit seinem
Fliegengewicht hatte er bei dem hohen Tempo auf der Abfahrt mit
seinem Rad ganz schön zu kämpfen und so fiel es mir nicht wirklich
schwer, zu kontern. Etwa 2 km weiter schloss Stephan L. zu uns auf.
Ich war ein wenig darüber überrascht. Scheinbar sind wir nicht
wirklich schnell unterwegs gewesen oder der Mann vom A3K hatte heute
gute Beine erwischt. Er erholte sich kurz im Windschatten, setzte
sich aber bald an die Spitze und forcierte das Tempo. Endlich kam mal
ein bisschen Schwung in die Angelegenheit. Ich fuhr nun an
Leuendorffs Hinterrad, der technisch schon souveräner wirkte.
Trotzdem entschied ich mich ,die letzten 1,5 Runden alleine
fortzusetzen. Ich trat an, merkte aber schnell, dass meine Beine
nicht so wollte, wie ich es gerne gehabt hätte.
Gut, dachte ich,
dann darf ich eben keine technischen Fehler machen und das gelang mir
auch ganz gut, wobei man mit einem 29 Zoll Mountainbike nicht so
versiert sein muss, wie mit Crossrad.
Ich konnte 38 Sekunden auf
Stephan herausfahren, der sich von Aitor 14 Sekunden löste. Der
zweite Wechsel lief problemlos.
Ich lief einigermaßen flott an und
schaute in der zweiten Kurve, wie es hinter mir aussah: nix zu sehen.
Super! Jetzt lief ich nicht „alles was ging“, sondern „so wie's
ging“.
Nach 87 Minuten
Wettkampfzeit gewann ich nach 2004, 2006, 2008, 2011 & 2012 zum 6
Mal und wurde ganz nebenbei auch Landesmeister in dieser Disziplin.
Stephan Leuendorff und Aitor Navarro Hito kamen auf die Plätze.
Auch wenn die Konkurrenz nicht so hochkarätig wie bei einer
Deutschen Meisterschaft und ich nicht ganz fit war, machte der
Wettkampf sehr viel Spaß.
Ergebnisse: http://my4.raceresult.com/64389/RRPublish/pdf.php?name=Ergebnislisten%7CErgebnisliste%20MW%2BAK%20Cross&contest=0&lang=de
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