Ein Wald- und
Wiesenwettkampf - in the truest meaning of the word
6 Tage nach der
Berlin / Brandenburger Meisterschaft in Storkow fuhr ich in den
Norden von Brandenburg zum Wolletzsee.
A: „Wo ist
das?“
B: „In der
Schorfheide.“
A: „Habe ich
schon mal gehört, aber wo ist die?“
B: „Bei
Angermünde.“
A: „Ach
ja....wo war das nochmal?“
B: „Nördlich
von Eberswalde, westlich von Schwedt.“
A: „Westlich
von was?“
B: „Mannnn –
bisschen oberhalb von Berlin, fast an der Grenze zu Polen.“
A: „Ach, da!
Ja, schhhhhh.....ön!“
B: „Du sagst
es!“
Dieser Wolletzsee ist definitiv fernab vom Schuss, aber Hut ab, was
der Sportclub Schorfheide e.V. dort für einen echt schönen und gut
organisierten Wettkampf auf die Beine gestellt hat. Allerdings ist so
ein Xterra Triathlon mit seiner selektiven und technisch
anspruchsvollen Radstrecke nicht jedermanns Sache. Die Distanzen sind
quasi gleich einer Kurzdistanz, gleichwohl man für diese 41
Kilometer circa 50 Minuten länger braucht (ich zumindest), als auf
Asphalt.
Geschwommen wurden 2 Runden à 750 m mit Landgang.
Das Wasser war
wegen des Windes recht unruhig, was in der 2. Runde, nach einem
anstrengendem Landgang, unzweifelhaft zunahm. Die Sportler, die sonst
im Osten von Deutschland bei Triathlonveranstaltungen starten,
schienen hier heute nicht so zahlreich vertreten zu sein, da ich
zeitgleich mit dem 4. das 1,5 Kilometer lange Schwimmen beendete.
Mein Wechsel dauerte verglichen zu sonstigen etwas länger, weil ich
unbedingt mit Handschuhen fahren wollte und nasse Haut & trockene
Bekleidung, dazu muss man nicht viel sagen ;-)
Ich bin die fast 7 km lange Runde vor Wettkampfbeginn einmal
abgefahren und wie es schon in der Überschrift steht, fährt man
entweder durch den Wald oder über Wiesen. Der starke Niederschlag am
Tag zuvor hat die Bodenverhältnisse massiv verändert, so dass man
besonders auf den Singletrailabfahrten ordentlich zu tun hatte. Es
liefen neben meinem Rennen parallel noch ein Quadratlon, ein
Jedermann-, ein Einsteiger- & ein Nachwuchsrennen und somit waren
170 Teilnehmer gleichzeitig auf dem Kurs.
Klingt nicht wahnsinnig
viel und man könnte meinen, dass es sich auf dieser doch recht
großen Runde adäquat verteilen würde, aber Fehlanzeige. Hinderlich
war es aber ausschließlich nur auf den schlammigen einspurigen
Abfahrten, da es dort fast unmöglich war zu überholen. Des Weiteren
hatte man absolut keine Übersicht zum Renngeschehen. Nach der Hälfte
lag ich auf Platz 2, was ich zu dem Zeitpunkt aber nicht wusste.
Ein
tschechischer Mountainbiker Namens Pavel Jindra überholte mich als
einziger und leider konnte ich bei ihm nicht mitgehen. Durch die
vielen Erschütterung, das viele hoch + runter und mit Sicherheit
auch vom Schwimmen, schmerzten nach etwa der Hälfte der Strecke ganz
enorm meine Ärmchen und daraus resultierend fiel es mir echt schwer,
den Lenker vernünftig fest zu halten.
2:16 h nach dem Startschuss fuhr ich, nachdem ich 6x daran vorbei
fahren musste in den Wechselgarten ein. Ich hatte fast 1:50 h für
die Geländefahrt gebraucht und weil ich nicht wirklich angemessen
darauf vorbereitet war, war ich dementsprechend platt. Ich hätte zu
diesem Zeitpunkt gerne mal gewusst, auf welcher Position ich bin,
aber weder Zuschauer noch der Sprecher hatten eine Übersicht zu dem
Rennverlauf, da ja auch so viele Wettkämpfe parallel liefen.
Drei
Runden à 3,6 km lagen jetzt noch zwischen mir und der
Zieleinlaufgasse. Die Strecke war eine leicht wellig Waldrunde, die
mir gut gefiel. Ich kam auch ganz gut ins Laufen, obwohl sich meine
Beine nicht mehr nach laufen anfühlten.
Nach einer Runde erfuhr ich,
dass ich auf Platz 3 lag, Platz 1 aber uneinholbar wäre. Am
Wendepunkt sah ich, dass ich dem vor mir liegendem Tschechen immer
näher kam. Eingangs der letzten Runde gingen mir aber immer mehr die
Lichter aus und dementsprechend hatte ich auch keine Lust mehr. Ich
wurde immer langsamer und bin die letzten beiden Hügel fast
hochgegangen. Als ich dann endlich das Ziel sah, sah ich Jindra vor
mir, der sich mit Mühe & Not ins Ziel schleppte. Hätte ich das
gewusste, hätte ich mich noch ein wenig zusammengerissen, aber wie
das eben so ist:
„Hätte, hätte, ...“ Ganz im Ernst: ich war
einfach nur froh nach 3:03:50 h endlich angekommen zu sein, auch wenn
es nur 7 Sekunden hinter dem 2. war.
Das
Rennen hat der Crosstriathlet Peter Lehmann gewonnen, der für die
Weimarer Ingenieure in der 2. Bundesliga Nord in dieser
Saison schon einige Top10 Platzierung und echt starke Resultate in
der Xterra-European Tour erreicht hat.
Er hat mir sage und schreibe
14:11 Min. gegeben und davon fast die Hälfte beim Radfahren und ich
würde jetzt mal von mir behaupten, dass ich nicht gerade der
schlechteste Fahrer im Gelände bin. Ich ziehe meinen Hut vor seiner
Leistung und da er erst 21 Jahren alt ist, kann man gespannt sein,
wie seine Erfolgsstory weiter geht.
Guter Blog!
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