Samstag, 3. Mai 2014

Duathlon DM in Cottbus


„Außer Spesen nix gewesen“, klingt vielleicht ein bisschen hart, wenn ich an jenen 3. Mai zurück denke, aber es wäre echt besser gewesen, wenn ich zu Hause geblieben wäre.

Zwei Jahre liegt es schon wieder zurück, dass ich an solch einer Duathlon-Meisterschaft über die kurze Distanz teilgenommen habe, wobei ich das Wort „kurz“ für Distanzen von 15 Kilometer laufen & 40 Kilometer Rad fahren nicht sehr treffend finde. Zum Vergleich: Beim Champions League Finale 2014 in Lissabon wurde bei einem Spielstand von 1:1 nach etwas mehr als 1h30 um 2x 15 Minuten verlängert, um einen Sieger zwischen zwei spanischen Mannschaften zu ermitteln. Summa summarum ging das Spiel über 2 Stunden + ein paar Minuten Verlängerung, allerdings mit jeweils einer Pause nach der ersten & der zweiten Halbzeit und natürlich nicht zu vergessen, einer Halbzeitpause in der Verlängerung. Die laufaktiven Stürmer haben sich in dieser Spielzeit etwas über 15 Kilometer bewegt. Einige Spieler waren gegen Ende des Spiels so platt, dass sie jede Unterbrechung nutzten, um Krämpfen vorzubeugen, wenn es dafür nicht schon zu spät war. Nun wieder zum Duathlon. Hier verweilt man zwischen dem ersten und zweiten Lauf nicht in der Kabine, sondern man fährt 40 Kilometer Rad. Bei dieser Art von Wettkampf, der ebenfalls um die zwei Stunden geht, spricht man allerdings von einer „Kurzdistanz“.
2012 hatte ich auf jene Meisterschaft hingearbeitet, in diesem Jahr aber nicht. Ich wollte den Wettkampf aus der momentanen Saisonsituation heraus bewältigen, nur leider war ich in der kompletten Woche vor dem Wettkampf erkältet und hatte auch am direkten Tag zuvor solche Kopfschmerzen, dass ich die Fahrt nach Cottbus schon fast abgeschrieben hatte. Einen Duathlon hatte ich auf dem Cottbuser Messgelände noch nicht absolviert, allerdings war mir der Triathlon dort schon sehr gut bekannt. Radstrecke war die Gleiche, außer dass es einen weiteren Wendepunkt pro Runde mehr gab. Die Runde war jetzt eine „T-Runde“, statt nur >Straße rauf, Straße runter<. Die zweite Laufrunde war mir ebenfalls geläufig. 2,75 Kilometer lang, 75 % Parkweg & 25 % Asphalt. Nur die erste Laufstrecke war Neuland. Eine 1,6 Kilometer lange Laufrunde auf der Rückseite der Messehalle, die 6x zu absolvieren war. In meinem Rennen gingen gerade mal 131 männliche Duathleten an den Start, leider viel weniger, als bei der Meisterschaft, die in den Jahren zuvor in Oberursel stattfand.
 
Die ersten zwei Kilometer ging ich in 6:35 Minuten an, musste mir dann aber eingestehen, dass man nach einer Woche mit Erkältung nicht gleich wieder voll einsteigen kann. Ich lief die ersten vier Runden mit Andreas Knopp, der zwei Wochen zuvor AK – Europameister geworden war.
 
Nachdem ich zwei weitere Runden absolviert hatte, lief ich als Neunter in die Messehalle, in der sich die Wechselzone befand. Ich war gespannt, wie es nun auf dem Rad laufen würde. Schon nach wenigen Metern musste ich feststellen, dass es überhaupt nicht lief. Ich eierte auf Position 8 bis 9 rum und konnte auch nicht so wirklich Plätze aufholen. Dazu kam auch noch, dass ich nach jeder Wende auf dir kurz vor mir fahrenden Athleten aufrollte, weil diese nicht wirklich versierte Kurventechniker waren und wie absolute Rookies die U-Turns nahmen. Das blieb natürlich auch den mobilen Marshalls auf ihren Motorrädern nicht verborgen, so dass ich zwei Runden vor Schluss eine zweiminütige  Zeitstrafe kassierte. Das hatte mir jetzt noch gefehlt.  L Mit ordentlich Wut im Bauch, versuchte ich mich nun noch einmal abzusetzen, aber leider ohne wirklichen Erfolg.
 
Nachdem ich auch die letzte Runde absolviert hatte, fuhr man einem schmalen Weg zur überdachten Wechelzone zurück. Beim Abspringen hatte ich ganz kurz in beiden Waden gleichzeitig Krämpfe und ich dachte: „Was kommt denn heute noch alles?“ Zum Glück war das nur von kurzer Dauer und ich konnte mich mit zügigem Schritt auf die Laufstrecke begeben. Erstaunlicherweise ging der zweite Lauf über 5,5 Kilometer gar nicht mal so schlecht. Ich lief  keine super Zeit, aber zumindest hatte ich ein gutes Gefühl und das ist mir oft mehr wert, als ein schneller Lauf unter Qualen.
 
Ich wurde 6. Gesamt (und Vizemeister in der Altersklasse), vor dem amtierenden AK – Weltmeister Duathlon Langdistanz (Zofingen), Knopp. Allerdings wurde nach dem Rennen die zweiminütige Zeitstrafe auf die Laufzeit aufgeschlagen, so dass ich auf den 8. Platz gesamt und den 4. Platz in der AK abrutschte.
Mann des Tages war Max Gaumitz aus Dresden, vor Simon Hoyden aus Witten und Max Köhler vom Hildener AT.
 

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