„Außer Spesen nix gewesen“, klingt vielleicht ein bisschen hart, wenn ich an jenen 3. Mai zurück denke, aber es wäre echt besser gewesen, wenn ich zu Hause geblieben wäre.
Zwei
Jahre liegt es schon wieder zurück, dass ich an solch einer Duathlon-Meisterschaft
über die kurze Distanz teilgenommen habe, wobei ich das Wort „kurz“ für
Distanzen von 15 Kilometer laufen & 40 Kilometer Rad fahren nicht sehr
treffend finde. Zum Vergleich: Beim Champions League Finale 2014 in Lissabon
wurde bei einem Spielstand von 1:1 nach etwas mehr als 1h30 um 2x 15 Minuten
verlängert, um einen Sieger zwischen zwei spanischen Mannschaften zu ermitteln.
Summa summarum ging das Spiel über 2 Stunden + ein paar Minuten Verlängerung,
allerdings mit jeweils einer Pause nach der ersten & der zweiten Halbzeit
und natürlich nicht zu vergessen, einer Halbzeitpause in der Verlängerung. Die
laufaktiven Stürmer haben sich in dieser Spielzeit etwas über 15 Kilometer
bewegt. Einige Spieler waren gegen Ende des Spiels so platt, dass sie jede
Unterbrechung nutzten, um Krämpfen vorzubeugen, wenn es dafür nicht schon zu
spät war. Nun
wieder zum Duathlon. Hier verweilt man zwischen dem ersten und zweiten Lauf
nicht in der Kabine, sondern man fährt 40 Kilometer Rad. Bei dieser Art von Wettkampf,
der ebenfalls um die zwei Stunden geht, spricht man allerdings von einer
„Kurzdistanz“.
2012
hatte ich auf jene Meisterschaft hingearbeitet, in diesem Jahr aber nicht. Ich
wollte den Wettkampf aus der momentanen Saisonsituation heraus bewältigen, nur
leider war ich in der kompletten Woche vor dem Wettkampf erkältet und hatte
auch am direkten Tag zuvor solche Kopfschmerzen, dass ich die Fahrt nach
Cottbus schon fast abgeschrieben hatte. Einen Duathlon hatte ich auf dem
Cottbuser Messgelände noch nicht absolviert, allerdings war mir der Triathlon
dort schon sehr gut bekannt. Radstrecke war die Gleiche, außer dass es einen
weiteren Wendepunkt pro Runde mehr gab. Die Runde war jetzt eine „T-Runde“,
statt nur >Straße rauf, Straße runter<. Die zweite Laufrunde war mir
ebenfalls geläufig. 2,75 Kilometer lang, 75 % Parkweg & 25 % Asphalt. Nur
die erste Laufstrecke war Neuland. Eine 1,6 Kilometer lange Laufrunde auf der
Rückseite der Messehalle, die 6x zu absolvieren war. In meinem Rennen gingen
gerade mal 131 männliche Duathleten an den Start, leider viel weniger, als bei
der Meisterschaft, die in den Jahren zuvor in Oberursel stattfand.
Die ersten
zwei Kilometer ging ich in 6:35 Minuten an, musste mir dann aber eingestehen,
dass man nach einer Woche mit Erkältung nicht gleich wieder voll einsteigen
kann. Ich lief die ersten vier Runden mit Andreas Knopp, der zwei Wochen zuvor
AK – Europameister geworden war.
Nachdem ich zwei weitere Runden absolviert
hatte, lief ich als Neunter in die Messehalle, in der sich die Wechselzone
befand. Ich war gespannt, wie es nun auf dem Rad laufen würde. Schon nach
wenigen Metern musste ich feststellen, dass es überhaupt nicht lief. Ich eierte
auf Position 8 bis 9 rum und konnte auch nicht so wirklich Plätze aufholen.
Dazu kam auch noch, dass ich nach jeder Wende auf dir kurz vor mir fahrenden
Athleten aufrollte, weil diese nicht wirklich versierte Kurventechniker waren
und wie absolute Rookies die U-Turns nahmen. Das blieb natürlich auch den
mobilen Marshalls auf ihren Motorrädern nicht verborgen, so dass ich zwei
Runden vor Schluss eine zweiminütige
Zeitstrafe kassierte. Das hatte mir jetzt noch gefehlt. L Mit
ordentlich Wut im Bauch, versuchte ich mich nun noch einmal abzusetzen, aber
leider ohne wirklichen Erfolg.
Nachdem ich auch die letzte Runde absolviert
hatte, fuhr man einem schmalen Weg zur überdachten Wechelzone zurück. Beim
Abspringen hatte ich ganz kurz in beiden Waden gleichzeitig Krämpfe und ich
dachte: „Was kommt denn heute noch alles?“ Zum Glück war das nur von kurzer
Dauer und ich konnte mich mit zügigem Schritt auf die Laufstrecke begeben.
Erstaunlicherweise ging der zweite Lauf über 5,5 Kilometer gar nicht mal so
schlecht. Ich lief keine super Zeit,
aber zumindest hatte ich ein gutes Gefühl und das ist mir oft mehr wert, als
ein schneller Lauf unter Qualen.
Ich
wurde 6. Gesamt (und Vizemeister in der Altersklasse), vor dem amtierenden AK –
Weltmeister Duathlon Langdistanz (Zofingen), Knopp. Allerdings wurde nach dem
Rennen die zweiminütige Zeitstrafe auf die Laufzeit aufgeschlagen, so dass ich
auf den 8. Platz gesamt und den 4. Platz in der AK abrutschte.
Mann des Tages
war Max Gaumitz aus Dresden, vor Simon Hoyden aus Witten und Max Köhler vom
Hildener AT.
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