Die Meisterschaft der
Nichtschwimmer
15 Jahren ist es schon wieder her, dass
ich mich erstmalig bei einer Berliner Meisterschaft im Duathlon an
den Start gestellt hatte. Damals noch als „richtiger“ Radsportler
unterwegs, der unter Vertrag bei der U23-Bundesliga-Mannschaft
Motopark Oschersleben stand, betrat ich dieses für mich neue Terrain
mit 0,0 Lauf-Kilometern in den Beinen.
Die Meisterschaft fand in Prenzlau statt, wo sie auch noch 3 oder 4 x Station machte, bevor sie nach Storkow wechselte und schlussendlich in das Dorf-Zechlin bzw. nun Kagar im Landkreis Ostprignitz-Ruppin verlegt wurde. 2003 war das natürlich, wie nicht anders zu erwarten, ein komplettes Desaster für mich. Aufgrund meiner in diesem Startfeld herausragenden Radleistung, konnte ich den 2. Lauf als 9. in Angriff nehmen, musste mich aber noch auf den letzten 3,3 KM von 7 oder 9 von hinten heran eilenden Läufern überholen lassen.
Die Meisterschaft fand in Prenzlau statt, wo sie auch noch 3 oder 4 x Station machte, bevor sie nach Storkow wechselte und schlussendlich in das Dorf-Zechlin bzw. nun Kagar im Landkreis Ostprignitz-Ruppin verlegt wurde. 2003 war das natürlich, wie nicht anders zu erwarten, ein komplettes Desaster für mich. Aufgrund meiner in diesem Startfeld herausragenden Radleistung, konnte ich den 2. Lauf als 9. in Angriff nehmen, musste mich aber noch auf den letzten 3,3 KM von 7 oder 9 von hinten heran eilenden Läufern überholen lassen.
2018 ging ich mit den Erfolgen beim
Sisu-Winterduathlon und der Mountain-Challenge als Favorit an den
Start. Der Duathlon war „fast“ der Gleiche, wie in den Jahren
zuvor. Die Laufstrecke war die identische, nur dass bei den
jeweiligen Läufen eine Hin- und Rückstrecke zur „um-den-Seerunde“
von einem Kilometer hinzukam, so dass man in Summe 2x 6 KM lief. Auch
die Radstrecke kann zu den Vorjahren etwas länger gewesen sein, mit
Gewissheit kann ich es aber nicht sagen, da ich kein
„Streckenerfassungswunderuhrenwerk“ während eines Wettkampfs mit
mir führe.
Ich ging nicht ganz fit bzw. nicht
richtig erholt in den Duathlon. Trotzdem fühlte sich die erste
Hälfte des einen Laufs ganz gut an und ich lief zusammen mit Marcus
Gawlik an der Spitze. Die zweite Hälfte ging dafür nicht so gut. Es
schloss von hinten Christoph Mattner (Erdinger Alkfrei.) auf, der
sich mit Gawlik etwas von mir absetzte. Ich wechselte mit 6 Sek.
hinter den beiden und 10 Sekunden vor Vanlentin von Oy, der in dieser
Saison keinen Startpass besitzt. Gawlik verließ vor mir als Erster
die Wechselzone, da ich noch ein wenig mit meinem Helm zu kämpfen
hatte. Die Verkleidung hatte sich im unteren Bereich beim Aufsetzen
gelöst und ich musste dieses Teil notgedrungen komplett demontieren.
Nun hatte ich diesen Plastikhalbmond in der Hand und ich entschloss
mich, diesen in einem der Helferzelte zu deponieren in der Hoffnung,
dass es regelkonform sei und ich deswegen keine Zeitstrafe bekommen
würde.
Nun aber erst einmal auf den Draht-
bzw. den Carbonesel und das Loch zu Marcus vom TVB schließen. Das
war gar nicht mal so einfach, kurz gesagt; ich hatte ganz schön zu
kämpfen, um ran zu kommen. Nach etwa einem Kilometer tauchte neben
mir ein Motorrad der Wettkampfpolizei auf, welches mich dann die
folgenden 29 KM bis zum 2. Wechsel begleitete.
Es dauerte nicht lange
und von hinten kamen mit frischer Mallorca-Form Valentin von Oy und
Thomas Gogolin angebraust. Zusammen mit meinen neugewonnen physischem
Schatten, den Racemarshalls, versuchte ich mit den beiden Schritt
oder vielmehr Tritt zu halten, was mir unter höchster Anstrengung im
Gegensatz zu Gawlik auch gelang. Kurz vor der Wende hatte ich eine
Lücke auf Valentin, der anscheinend problemlos bei Thomas mitfahren
konnte, von circa 70-80 Meter Rückstand. Meine Hoffnung war, dass
die beiden Zeit beim Umfahren der Pylone verlieren würden, dass ich
auf der Rücktour wieder ran kam. Hat geklappt! Es folgte jedoch ein
fauxpas, der mich wohl den Gesamtsieg gekostet hat. Gogolin zog das
Tempo, wie nicht anders zu erwarten, wieder hoch, und von Oy ließ
eine Lücke reißen. Ich erkannt zu spät, dass diese Lücke kein
taktisches Spielchen von ihm war, sondern viel mehr eine körperliche
Schwäche. Somit war der Mann aus Frankfurt an der Oder schon so weit
weg, dass meine Radform an jenem Tag nicht ausreichte, den Abstand
wieder zu verringern oder zumindest zu halten.
Valentin trat mal
mehr, mal weniger in die Pedale und wenn ich ihn überholte,
überholte er mich kurz darauf wieder. Es kam also kein wirklicher
Flow mehr bei uns rein, zum Vorteil von Thomas, dem es dadurch leicht
fiel, immer mehr Boden gut zu machen.
Als ich nach 66:43 Min.
Wettkampfzeit 6 Sekunden vor von Oy die verbleiben 6 KM laufen in
Angriff nahm, hatte ich auf Gogolin einen Rückstand von 74 Sek. Ich
wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, wie groß mein Abstand auf ihn war.
Ich lief recht zügig los, in der Hoffnung ihn wieder einzusammeln.
Nach ungefähr 4 KM auf der großen Moor-Schlamm-Wiese, sah ich ihn
ca. 80 Meter vor mir. Als er mich registrierte, nahm er logischerweise
seine Beine in die Hand. Bei mir gaben Kopf und Beine synchron die
Meldung: Feierabend! Ich schleppte mich die noch verbleibende Strecke
ins Ziel und war nach Finishen richtig, richtig platt. Gogolin gewann
mit 36 Sek. vor mir und ich mit 32 Sek.vor von Oy.
Als Trost ist mir
ja noch der Berliner Meistertitel geblieben :-)
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